Challenge Roth am 18.07.2010

Bericht

Wenn mir nach dem Kelheim – Duathlon 2010 jemand gesagt hätte, du toppst deine Challenge – Zeit von 2009 um mehr als 19 Minuten, dann hätte ich Ihn wohl für verrückt erklärt. Diesen Wettkampf konnte ich Heuer im Frühjahr nur mit massiven Oberschenkelkrämpfen beenden, hinzu kam auch, dass ich trotz optimaler Bedingungen fast 15 Minuten länger brauchte als im vergangenen Jahr.

Aber die Ziele, Wünsche und Vorstellungen verschieben sich von Zeit zu Zeit. War doch nach diesem Duathlon das oberste Ziel „Schadensbegrenzung“, nur die Challenge finishen, wenn möglich mit nicht zu viel Zeitverlust auf das Vorjahr. So änderte sich, nach einem erfolgreichen Trainingslager in Kroatien und der Erstellung eines Notfalltrainingsplanes mit den entsprechenden Trainingsreizen die Vorstellung der Zielzeit ganz enorm. Das Trainingsdefizit aus dem Frühjahr konnte noch fast ausgeglichen werden und ich fühlte mich stärker als je zuvor. Plötzlich war der Wunsch und das Gefühl da „es könnte ja auch Sub 10“ sein.

Aber kein Tag ist wie der andere und mir war natürlich klar, dass wenn es gehen würde, wenn wirklich alles optimal passt, dass das eine ganz enge Kiste wird. Die Splitzeiten habe ich bereits 10 Tage vor dem Wettkampf im Schlaf gekonnt. Die Renntaktik, das Schwimmen ergibt sich, einfach versuchen gut im Wasser zu liegen, aber du bist besser geworden, wie schnell die erste Radrunde, wenn möglich 35er Schnitt, die Zweite ca. 1 km/h langsamer, klar zur Erholung für´s Laufen, Laufschnitt gesamt 4:45er, nicht schneller als 5 Sekunden unter Schnitt anlaufen, lockerer als im letzten Jahr, du kannst es.

Theoretisch !!!!!

Aber kein Tag ist wie der andere und so kam es, dass ich im 22,9 Grad warmen Kanal zwar wie gedacht schneller als im Vorjahr schwamm, aber die Kraft in der ersten Radrunde nicht wie gewünscht in die Pedale brachte. In der Zweiten lief es jedoch etwas besser und trotz des gesamt 3maligen Austretens beim Radfahren konnte ich das Mittel zumindest auf knapp über 34 km/h halten. Nach dem zweiten Wechsel, die im Übrigen beide bestens klappten, ging es bei mittlerweile 24 Grad auf die abschließende Marathonstrecke. Das Anlaufen funktionierte nach Wunsch und es wäre mit einer 03:20 h alles noch drin gewesen, ich fühlte mich mittlerweile richtig gut, Hochgefühl, und ich wusste da geht noch was, Tempo war kontrolliert nicht überzogen, alles noch im Plan, eng aber im Plan. Ab Kilometer 25 habe ich sogar das Tempo reduziert um sicher zugehen das die Kräfte reichen. Aber Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt. Denn ab km 32 begannen die Krämpfe, Nein nicht in den Beinen, sondern im linken Nackenbereich, ab dort war das Laufen nur noch mit kurzen Unterbrechungen und Gehpausen möglich, dies konnte ich noch weitere 6 km so praktizieren.

Dann war Schluß mit lustig, die Vorstellungen und Wünsche dahin, das Ziel ist wieder finishen „wenn du ab hier noch 4 km bis ins Ziel gehen musst, dann ist deine Vorjahreszeit nicht drin“, sch…..ade.

That´s life, ich fand mich also zunächst mit der Tatsache ab dass mit diesem Krampf ein Laufen unmöglich ist, während eines zügigen Wanderschrittes massierte kontinuierlich den Nackenbreich. So legte ich etwa 700 Meter gehend zurück und kurz vor km 39 bekam ich den Krampf tatsächlich wieder in den Griff, um aber kein Risiko einzugehen ging und massierte ich weiter bis 39er Marke. Ab dort hatte ich wieder mein Hochgefühl, noch 3 km, noch 3 tolle km, mit Laufrunde durch die Innenstadt, Bombenstimmung, ich fühle mich gut, ich fühle mich super, der Krampf war wie weggeflogen, ich genoss die letzten km, durchlief diese mit einem 4:17er Schnitt á km und konnte überglücklich und zufrieden, zusammen mit meinem Sohn, nach 10:02:27 h die Finish Line überqueren.

Grundsätzlich kann ich bezüglich der Veranstaltung nur wiederum nur eines sagen,

HAMMER

Was diese Helfer – Crew dort leistet, was dort auf die Beine gestellt wird sucht seinesgleichen wohl vergeblich. Das die Zuschauer einen maßgeblichen Erfolg zum Abschneiden der Athleten beitragen ist unumstritten und eines ist auch klar, größer als der Sieger wird wohl nur der Letzte gefeiert. Bei Bodenfeuerwerk und einem Stadion voller brennender Wunderkerzen, Applaus und Musik bist zum Ohrendröhnen, Gänsehaut pur und einem Einlaufspalier mit Chrissie Wellington, Rasmus Henning und allen weiteren Erstplatzierten, sowie einem Küsschen der Weltrekordlerin.

Ich komme ganz sicher wieder, vielleicht ja auch mal als Letzter. Hi, hi

Horst Raber


    Splitzeiten und Ergebnis
Split Zeit
Schwimmen 01:17:27
Wechsel 1 00:02:52
Rad 05:17:02
Wechsel 2 00:02:24
Lauf 03:23:04
Gesamtzeit 10:02:47
Platz Gesamt 344
Platz AK 64

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